Debeka Krankenversicherung gegen Bürgerversicherung
In der jüngeren Vergangenheit haben die SPD und die Grünen mit ihrer Idee, das laufende Modell der zweigeteilten Krankenkassen in Deutschland zu ersetzen und stattdessen eine Bürgerversicherung einzuführen, für Diskussionsstoff gesorgt. Die Debeka Krankenversicherung als größter deutscher Privatversicherer spricht sich strickt gegen diese Idee aus.
Debeka: Verlagerung der Probleme
Vorstandschef Uwe Laue bezeichnete die Idee als „Sackgasse“ und nicht als Lösung der Probleme im deutschen Gesundheitswesen. Die Herausforderungen werden mit der Einführung einer Bürgerversicherung nur verlagert. Er erklärte zudem, dass sich die finanzielle Situation der gesetzlichen Krankenkassen nicht lösen lasse, in dem man viele Versicherte in der GKV sammelt. Auch wenn das gesamte PKV-System, mit allen Beamten, Selbständigen und Freiberuflern, in die neue Versicherung einfließen würde, die Probleme würden langfristig bleiben. Er bezeichnete das System der gesetzlichen Versicherungen als „chronisch defizitär“.
GKV soll sich in Richtung Private Krankenversicherung entwickeln
Laue ist der Meinung, dass die Lösung darin bestehen würde, die gesetzlichen Krankenkassen eher in Richtung der PKV’s zu entwickeln. Ein gewisser Teil der Beiträge müsse in die Altersrückstellung der Versicherten fließen, um Wucherbeiträge im Alter zu verhindern. Des Weiteren sollte eine weitere Vereinfachung für Wechselwillige eingeführt werden. Seit Beginn des Jahres 2011 darf jeder Bürger, der mindestens ein Jahreseinkommen von über 49.500 Euro erreicht, in die PKV wechseln. Bis Ende 2010 musste eine Grenze von 49.950 Euro überschritten werden, die Wartezeit lag bei drei Jahren.
Wettbewerb unter Krankenversicherungen soll beibehalten werden
Laue brachte hier das britische System als Beispiel an, jedoch als Zeichen wie es nicht gemacht werden sollte. In Großbritannien wird das Gesundheitssystem von Steuergeldern bezahlt, wodurch jedoch jeglicher Wettbewerb zwischen den Kassen verloren geht. Ein Beibehalten des zweigleisigen Systems ist für Laue die einzige vernünftige Lösung und sollte mit einigen Umbaumaßnahmen beibehalten werden. Die kommenden Bundestagswahlen und die weitere Entwicklung des Gesundheitswesens werden zeigen, wohin sich die Private Krankenversicherung entwicklet.