AOK macht Private Krankenversicherung Konkurrenz
Der Bereich der Zusatzversicherungen war bisher immer den privaten Krankenversicherungen vorbehalten. Jetzt dringt eine gesetzliche Krankenkasse in diesen Bereich vor, die AOK Rheinland/Hamburg. Mit ihrem Brillenversicherungstarif „vigo select Brille“ greift die GKV das Hoheitsgebiet der PKV an. Seitens der PKV dürfte der Vorstoß und die Konkurrenz daher eher mit kritischen Augen betrachtet werden.
„vigo select Brille“ der Wahl-Tarif für Brillenträger
„vigo select Brille“ so nennt sich der Tarif, durch den die AOK Rheinland/Hamburg privaten Krankenversicherungen auf den Schlipps treten könnte. Dabei handelt es sich um einen Wahltarif. Bisher gab es diese Form Brillenversicherungen nur im Bereich der PKV. Mit dem Eintritt einer gesetzlichen Krankenkasse in diesen Bereich scheint Ärger vorprogrammiert zu sein.
Wahltarife der GKV rechtens
Rechtlich gesehen ist es das gute Recht der AOK Rheinland/Hamburg, einen solchen Wahltarif anzubieten bzw. die PKV wird dies so hinnehmen und die Konkurrenz akzeptieren müssen. Denn wie die Vergangenheit gezeigt hat, sind rechtliche Schritte der PKV gegen gesetzliche Wahltarife vor der Justiz schon gescheitert. Die GKV kann also auch weiterhin Wahltarife anbieten, die eigentlich eher in den Bereich der PKV fallen.
Mit dem AOK-Tarif „vigo select Brille“ können Versicherte auf einen Zuschuss von 250 Euro hoffen. Der Tarif sieht jedoch vor, einen 3-Jahresrhythmus nachzuvollziehen, d. h. im ersten Jahr bekommt der Versicherte 125 Euro, im zweiten Jahr 175 Euro und erst im dritten Jahr schließlich die vollen 250 Euro.
AOK Rheinland/Hamburg Vorreiter bei Wahltarifen
Es ist nicht das erste Mal, dass die AOK Rheinland/Hamburg im Bereich der Wahltarife eine Vorreiterrolle einnimmt. In den Bereichen der Auslandskrankenversicherungen und Zahnprophylaxe sind schon bemerkenswerte Erfolge erzielt worden. Jedoch im Bereich der Chefarztbehandlung vertrauen die Versicherten nach wie vor den privaten Versicherungen und nicht einer GKV.