Antibiotika: Resistente Salmonellen-Erreger auf dem Vormarsch

Forscher haben einen Salmonellen-Stamm gefunden, der resistent gegen Antibiotika zu seien scheint. Damit wächst gerade die Gefahr für Personen mit geschwächtem Immunsystem. Denn auch wenn eine Infektion mit den Erregern im Allgemeinen glimpflich verläuft, Jahr für Jahr sterben Menschen an einer Salmonellose.

Resistenter Keim in Europa und Amerika

Die Wissenschaftler haben den Keim unter anderem in mehreren Ländern Europas und Nordamerika identifizieren können, es handelt sich dabei um den Stamm Salmonella enterica, Serotyp Kentucky. Dieser ist gegen das Breitband-Antibiotikum Ciprofloxacin resistent, das unter anderem bei Darmwegsinfekten zum Einsatz kommt, aber auch bei Infektionen der Harnröhre oder Gallenwege.

Wie genau es zu der Resistenz des Erregers kommen konnte, ist unklar. Allerdings gehen die Forscher davon aus, dass der Salmonellen-Stamm seine Wurzeln in Afrika hat. Viele der Erkrankungen wären damit allochthon, also eingeschleppt. Es soll allerdings auch eine gewisse Fallzahl an Patienten geben, die in ihrem Herkunftsland erkrankten. Diese Tatsache legt den Verdacht nahe, dass der Erreger auch über Lebensmittel verbreitet wird.

Ursprung in Afrika sehr wahrscheinlich

Dass der Keim seine Heimat in Afrika hat, wird durch verschiedene Indizien untermauert. Auf der einen Seite haben sich viele der Erkrankten hier bei einem Aufenthalt mit dem Erreger angesteckt. Auf der anderen Seite wird das Antibiotikum Ciprofloxacin unter anderem in Nordafrika in der Geflügelhaltung eingesetzt. Durch den Eintrag in Aqua- und Reisfarmen (Verabreichung von Geflügelkot) könnte sich der Erreger entwickelt haben. Aufgrund der Fütterung von Reisprodukten wäre zudem eine Verbreitung in Geflügelfleisch möglich und die Weitergabe an den Menschen.

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