Private Krankenversicherung: Stabilität statt Billigtarife

Die privaten Krankenversicherer müssen sich in diesen Tagen aufgrund teilweise zweistelliger Beitragserhöhungen der PKV in 2012 rechtfertigen und mit dem Ärger der Versicherten rechnen. Vor allem PKV Tarife, die als besonders günstig hervorgehoben wurden, müssen nun ihre Preise drastisch erhöhen. Gleichzeitig erhalten Versicherte in diesen Tarifen nur eine Grundversorgung, die oft nicht einmal dem Niveau der GKV entspricht. Mit neuen Qualitätsstandards will die Branche nun hierauf reagieren.

Billigtarife und Beitragserhöhungen sorgen für Negativ-Image

Die Private Krankenversicherung galt lange Zeit als Versicherung mit überdurchschnittlichen Leistungen, weshalb viele Angestellte mit hohem Einkommen, Selbstständige und Freiberufler diese Form der Krankenversicherung wählten. Seit der Einführung der so genannten Billigtarife, die die privaten Krankenversicherungen zu extrem niedrigen Preisen anbieten, sei dieser Gedanke leicht in den Hintergrund getreten, so Versicherungsexperten. Bei näherem Betrachten der Tarifwerke muss sogar oft festgestellt werden, dass diese Tarife nicht einmal das bereits niedrige Niveau der gesetzlichen Krankenversicherungen erreichen. Massive Beitragserhöhungen in diesen Tarifen, wie sie bei der ARAG Krankenversicherung, der Central, aber auch bei vielen anderen Versicherern notwendig geworden sind, sorgen zusätzlich für ein negatives Image der gesamten Krankenversicherungsbranche.

Mehr Qualität und Beitragsstabilität in der PKV

Dieses negative Image wollen die Versicherer nun wieder abstreifen. Nach den Wünschen der Versicherungen und dem Vorsitzendem des PKV-Verbandes Reinhard Schulte sollen nun nur noch Tarife angeboten werden, die über einen gewissen Mindeststandard verfügen und so die Versicherte vollumfassend versorgen. Nur so sei es möglich, den ursprünglichen hohen Qualitätsstandard auch in Punkto Beitragsstabilität der PKV wieder herzustellen und die Versicherten von einem Wechsel von der GKV in die PKV zu überzeugen.

DKV und Central verabschieden sich von Billigtarifen

Zudem haben sich bereits einige Versicherungen entschieden, die Billigtarife nicht mehr anzubieten. Neben der Central Krankenversicherung, die in diesen Tarife besonders hohe Verluste erlitten hat, will sich auch die DKV künftig wieder mehr dem Vertrieb von Premiumtarifen widmen und hiermit die besserverdienden Angestellten, die ja ohnehin wichtige Zielgruppe der privaten Krankenversicherung sind, ansprechen und so wieder positive Resonanz von den Versicherten zu erreichen. Die HanseMerkur hingegen, die mit ihrem Einsteigertarif StartFit nach eigenen Worten sehr erfolgreich am Markt tätig ist, will diesen beibehalten.

SDK PKV gut und günstig

Nach wie vor finden sich aber auch Krankenversicherer, die bisher keine günstigen Einsteigertarife angeboten haben und hiermit sehr gute Erfahrungen machen konnten. Hierzu gehört die Süddeutsche Krankenversicherung, die in ihren Tarifen umfassende Leistungen zu einem angemessenen Preis anbietet und hierfür bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Im PKV Test der Assekurata erreichte die Süddeutsche Krankenversicherung das sehr gute Testergebnis A+, die Wirtschaftswoche kürte den Tarif S101, ZS75, A75 für Frauen mit fünf Sternen zum Top Tarif.

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