PKV Wechsel 2012: das sollte beachtet werden
Die private Krankenversicherung kann Versicherten zweifelsfrei Vorteile bieten. Nicht nur, dass die Tarife in der PKV individuell gestaltet werden können, die Versicherungsprämien sind auch nicht einkommensorientiert, weshalb vor allem Gutverdiener sparen können. Neben diesen Vorteilen sollten aber auch mögliche Nachteile der privaten Krankenvollversicherung beachtet werden. So könnte es im Alter beispielsweise zu Beitragsanpassungen kommen und ein Wechsel von der PKV zurück in die GKV ist nur in wenigen Fällen möglich.
Krise der privaten Krankenversicherung
Die private Krankenversicherung steckt bereits seit Ende 2011 in der Krise. Vor allem die teils enormen Beitragsanpassungen, die in einigen Tarifen notwendig waren, haben die Verbraucher verunsichert. Wie der „Spiegel“ zudem berichtet, flüchten privat Versicherte zuhauf in die gesetzliche Krankenkasse. Auch große gesetzliche Krankenkassen beteiligen sich an der Diskussion und geben an, dass 2011 mehr Versicherte in die gesetzliche Krankenkasse gewechselt sind als umgekehrt. Dieser Aussage jedoch widerspricht der PKV-Verband, der nach wie vor von einer positiven Bilanz zugunsten der PKV spricht.
Private Krankenversicherung: Vorteile im Vergleich zur GKV
Grundsätzlich bietet die private Krankenversicherung eine Reihe von Vorteilen gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Leistungen der PKV sind zum einen nicht, wie in der GKV, beschränkt, sondern können frei gewählt werden. Sowohl bei der ambulanten wie auch der stationären Behandlung und der Zahnbehandlung können Versicherte selbst entscheiden, ob lediglich die Basisversorgung, eine klassische Versorgung oder die Premium-Versorgung gewünscht wird. So haben Versicherte auch selbst Einfluss darauf, wie hoch die individuelle Versicherungsprämie ausfällt. Eine Berechnung der PKV Prämie anhand des Einkommens findet ebenfalls nicht statt, wovon insbesondere Menschen mit einem überdurchschnittlichen Einkommen profitieren.
Beitagsanpassungen weiterhin ein Thema
Doch die PKV bietet natürlich nicht nur Vorteile. Da die Leistungen vertraglich garantiert sind, können die privaten Krankenversicherer Ausgabensteigerungen nur begegnen, indem sie die Beiträge nach oben anpassen. Bei älteren Versicherten wirken sich zwar Altersrückstellungen glättend aus, dennoch müssen Versicherte im Alter mit deutlich höheren Beiträgen rechnen. Zudem muss beachtet werden, dass Versicherte, die sich einmal für die private Krankenversicherung entschieden haben, in der Regel nicht mehr in die gesetzliche Krankenversicherung zurückwechseln können.
Der Gesetzgeber hat hier vor einigen Jahren die Wechselmöglichkeiten beschränkt, da viele Versicherte in jungen Jahren die günstigen PKV-Prämien und die dortigen Vorteile genutzt haben, im Alter jedoch in die gesetzliche Krankenversicherung zurückkehrten und hier hohe Leistungen in Anspruch genommen haben. Jetzt ist ein Wechsel zurück in die GKV nur noch dann möglich, wenn Arbeitnehmer aufgrund des Unterschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze wieder versicherungspflichtig werden oder wenn ehemalige Selbstständige eine versicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen und ihr Verdienst die Versicherungspflichtgrenze überschreitet. Wer einmal das 55. Lebensjahr erreicht hat, hat keinerlei Möglichkeiten mehr, in die GKV zurückzukehren.
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