Krankenkassen zahlen EHEC-Kosten
Nachdem die EHEC-Krise so langsam auf dem Rückweg ist, die Patienten die Krankenhäuser verlassen können und Neuinfektionen nur noch vereinzelt zu verzeichnen sind, kommt die Frage auf, wer den nun die Kosten übernehmen muss. Der GKV-Spitzenverband sicherte jetzt zu, die Kosten in vollem Umfang zu übernehmen.
Gesamtkosten noch nicht vollständig zu ermitteln
Eine genaue Bezifferung des finanziellen Schadens, den die EHEC-Welle in der Bundesrepublik verursacht hat, ist noch unklar. Jedoch hat allein das Uniklinikum Schleswig-Holstein seinen Schaden auf etwa 2,8 Millionen Euro geschätzt. Der Verbund kommunaler Krankenhäuser in Schleswig-Holstein schätzt seinen Schaden auf noch mal 1,8 Millionen Euro. Aus Hamburg, einem Zentrum der Krankheit, sind bisher noch keine Schätzungen bekannt gegeben worden. Der GKV-Spitzenverband sicherte den Krankenhäusern jetzt aber eine volle Übernahme der Kosten zu.
Bisher 39 Tote durch EHEC
Die EHEC-Infektion hatte vor allem durch die schwerwiegende Symptomatik erheblich zur Verunsicherung der Bevölkerung in den vergangenen Wochen beigetragen. Besonders kritisch wurde es für Patienten, wenn sich aus dem Durchfall das HUS (hämolytisch-urämisches Syndrom) mit Nierenversagen und Nervenschäden wurde. Diese komplexe und aggressive Verlaufsform war in den vergangenen Wochen auch für viele Todesfälle verantwortlich. Insgesamt sind seit Beginn der EHEC-Welle über 3600 Menschen an dem Virus erkrankt und 39 Menschen verstarben an der Erkrankung.
Bundeseinheitliche Regelungen erwartet
Laut dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen werden bereits seit einigen Tagen Gespräche mit den Krankenhäusern geführt und eine einheitliche Regelung für die gesamte Republik und Krankenkassen sei zu erwarten. Durch den hohen Überschuss, welcher sich zurzeit im Gesundheitsfonds befindet, wäre eine Deckung der Kosten aus diesem durchaus denkbar. Bisher fehlt dazu aber eine öffentliche Stellungnahme aus dem BMG, das zu diesem Vorstoß grünes Licht geben muss.