Familienkrankenversicherung: INSM für Abschaffung
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), hinter welcher unter anderem Arbeitgeberverbände aus dem Bereich der Metall- und Elektroindustrie stehen, sorgte für großes Aufsehen, da sie die etablierte Familienversicherung als überholt und unwirtschaftlich bezeichnete. Ihrer Ansicht nach solle jeder Verbraucher ab dem 25. Lebensjahr Beiträge in die Krankenkasse einzahlen. Somit könne der allgemeine Beitrag für die GKV um 0,7 Prozent gesenkt werden. Doch diese Aussagen stießen auch auf heftigen Widerstand.
Abschffung der kostenlosen Familienversicherung: Politik gegen INSM-Vorschlag
Die Politik verurteilte den harschen Vorstoß der Initiative scharf. Besonders aus der SPD kamen negative Kundgebungen zum Thema. Elke Ferner (SPD) setzte dieses Vorhaben sogar mit der Abschaffung des Solidarprinzips gleich. Für sie ist allein der Gedanke daran schon „zynisch“. Aber die SPD steht nicht allein da. Die Stimmen aus den Parteien mehren sich. Schließlich rüttelt der Vorschlag an den sozialstaatlichen Grundfesten.
Familienversicherung zu teuer: INSM legt Zahlen vor
Die INSM versucht hingegen, mit aussagekräftigen Zahlen zu überzeugen. So mache die Familienversicherung ein Volumen von 44,2 Milliarden Euro aus. Eine riesige Fehlinvestition – meint das INSM. Des Weiteren bezeichnet das INSM die Familienversicherung als „Herdprämie“, da in ihr Familien bevorzugt werden würden, in welcher nur ein Part der Ehegemeinschaft einer Erwerbstätigkeit nachgeht. Unterstützung erhält das INSM auch aus der Wissenschaft. Professor Bernd Raffelhüschen von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg kritisiert sogar das Versicherungssystem. Er bezeichnete es als „nicht zukunftstauglich“. Er verweist deutlich auf die zunehmenden Kosten durch die demografische Entwicklung. Seiner Meinung nach solle für Kinder der Staat die Prämien übernehmen, den Rest der mündige Bürger.