Studium: Stress macht Studenten krank
Eine Studie der Techniker Krankenkasse legte jetzt erschreckende Zahlen vor: Die Zahl der Verschreibungen von sogenannten Psychopharmaka für Studenten ist extrem angestiegen. Hier verzeichnete die GKV ein Plus von 54 Prozent! Experten machen dafür den immer weiter steigenden psychischen Stress und die hohen Belastungen während des Studiums verantwortlich. Daher greifen immer mehr angehende Akademiker zu Psychopharmaka, um den Alltagsstress zu reduzieren.
Bachelor und Master sorgen für zusätzlichen Stress
Die Experten sind sich außerdem einig: Die Einführung der neuen Abschlüsse in fast allen Bereichen (Bachelor und Master) führen zu einer erheblichen Zunahme an Belastung und Stress für die Studenten. Neben der Verkürzung der Studienzeit nimmt auch die Schwerpunktverschiebung des Studiums eine negative Rolle ein.
Bachelor: Psychischer Stress vorprogrammiert
Besonders im Bachelor, welcher das Grundstudium ersetzt, aber einen eigenen Abschluss darstellt, wird in vielen Fächern permanentes Pauken verlangt. Ist eine Prüfung geschrieben, muss sich der Student sofort neuen Themen zuwenden. Die Erholungspausen für Studenten werden damit immer kürzer. Der Student leistet teilweise in sechs Semestern das, was früher in 9 Semestern erbracht wurde.
Studium kann krank machen
Nach Schätzungen sind momentan ungefähr zehn Prozent der angehenden Akademiker von Depressionen betroffen – Tendenz steigend. Das neue System, welches laut Experten einer erneuten Reform bedarf, bringt auch weitere Nachteile mit sich. Durch die finanzielle Situation einiger Studenten (kein BAföG, einkommensschwache Eltern, usw.) sind viele Studenten zu Nebenjobs gezwungen.
Das neue Bildungssystem lässt ihnen dafür aber kaum Zeit. Somit steht der Student vor enormen Druck und Zeitnöten. Eine Auszeit zur Erholung kommt für viele Studenten kaum in Frage. Ein Überdenken der aktuellen Situation ist dringend notwendig, meinen nicht nur Experten.