Allianz Krankenversicherung trennt sich von KKH-Allianz

Die Allianz Private Krankenversicherung und die gesetzliche Krankenkasse KKH-Allianz gehen zukünftig getrennte Wege. Darüber hinaus wird sich die KKH-Allianz zukünftig umbenennen, ein neuer Name ist derzeit noch nicht bekannt. Als Grund gaben die Krankenversicherungen verfehlte Ziele im Bereich der Synergieeffekte an. Zudem soll die KKH-Allianz eine Umbenennung ihrer Firmierung anstreben.

Allianz-Kooperation erfüllt Erwartungen nicht

Die KKH-Allianz und die Allianz Private Krankenversicherung haben sich entschieden, mit Wirkung zum 31. Dezember diesen Jahres ihre bisherige Kooperation einvernehmlich zu beenden. In einer Presseerklärung vom gestrigen Tage heißt es, dass sich die gegenseitigen Erwartungen der Kooperationspartner aufgrund der politischen und vor allem rechtlichen Rahmenbedingungen nur bedingt erfüllt hätten. Beide Kooperationspartner sind ursprünglich mit hohen Erwartungen in die gemeinsame Zusammenarbeit gestartet. Insbesondere das Thema Versorgungsmanagement sollte die Kooperation und deren Synergieeffekte unter Beweis stellen. Durch die Kooperation sollten Ressourcen und Kosten gebündelt und vermindert werden und zudem für beide Partner nutzbare Versorgungsangebote für die Versicherer geschafft werden. Eine Zusammenarbeit zwischen privaten Krankenversicherung und gesetzlichen Krankenkassen ist üblich. So werden vor allem Zusatzkrankenversicherungen gemeinsam vertrieben.

Politische Rahmenbedingungen stimmten nicht mehr

Wie die KKH-Allianz-Sprecherin Daniela Preußner erklärte, war die Idee der Kooperation gut, allerdings stimmten zuletzt die politischen Rahmenbedingungen nicht mehr, sodass eine Realisierung der Kooperation und damit eine Umsetzung der Idee insbesondere an den politischen Rahmenbedingungen gescheitert ist. Wie Preußner weiter erklärte, sei ein weiterer Grund für die Trennung die Entwicklung eigener Spielräume für die Entwicklung neuer und eigener kassenspezifischer Produkte. Zudem wurde bekannt, dass die KKH-Allianz ab dem nächsten Jahr auch unter einem anderen Namen firmieren wird. Die KKH-Allianz ist ein Produkt des Zusammenschlusses der Kaufmännischen Krankenkasse Hannover mit der Allianz BKK. Im Juli 2009 wurde zusätzlich noch die Metro AG Kaufhof BKK in den Kassenverbund integriert. Preußner erläuterte, dass sich die KKH-Allianz mit ihren 1,8 Millionen Versicherten einen neuen, wohl privaten Partner suchen wird. Dabei wird es sich um eine reine Vertriebskooperation handeln, so Preußner.

KKH-Allianz und Allianz PKV: Negativimage als Grund für Trennung?

Demgegenüber sagte Wilfried Jacobs, der Vorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg, dass die „Partner mit viel zu hohen Erwartungen an die Zusammenarbeit gegangen seien“. Wie Jacobs anführt, seien die Vorstellungen hinsichtlich eines gemeinsamen Versorgungsmanagements nicht sehr realistisch gewesen. Wie Jacobs weiter ausführte, sei das Argument die politischen Rahmenbedingungen hätten sich in den vergangenen Jahren geändert, ein vorgeschobenes Argument, da dies so nicht stimme. Kritiker vermuten indes einen anderen Grund für die Beendigung der Zusammenarbeit. So hat es den Anschein, als wolle die Allianz PKV nicht in den Negativimage-Sog der KKH-Allianz gezogen werden. Diese habe durch die Einführung des Zusatzbeitrages viele Mitglieder verloren und insofern dürfte allein der Name „Allianz Krankenversicherung“ bereits suggerieren, dass es in Bezug auf die Kosten teuer werde. Dies scheint wohl auch der Grund für die Umbenennung der KKH-Allianz zu sein. Es hat den Anschein, als wolle sich die Allianz-PKV aus dem Sog des negativen Images ihres gesetzlichen Pendants durch die Trennung befreien und die KKH-Allianz von ihrem Image als Zusatzbeitragsversicherung durch eine Umbenennung.

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