Betriebliche Krankenzusatzversicherung bei Angestellten beliebt
Damit Firmen im Kampf um gute Mitarbeiter auch zukünftig bestehen können, greifen immer mehr Firmen auch zum Mittel der zusätzlichen gesundheitlichen Absicherung ihrer Mitarbeiter durch Krankenzusatzversicherungen. Private Krankenversicherer entwickeln für diese spezielle Art der betrieblichen Gesundheitsvorsorge spezielle Tarife der Zusatzversicherung. Bisher sind jedoch erst einige wenige PKV-Anbieter auf dem Gebiet der betrieblichen Zusatzkrankenversicherung tätig.
Mitarbeiter bevorzugen private Krankenzusatzversicherung als Bonus
Gesundheit wird immer mehr zu einem kostbaren Gut. Viele Mitarbeiter bevorzugen daher lieber eine gute betriebliche Zusatzversicherung auf dem Niveau einer privatärztlichen Behandlung als beispielsweise eine einmalige Bonuszahlung oder Extras wie einen Firmenwagen. Lediglich 30 Prozent der Mitarbeiter finden einen Firmenwagen als Bonus gut, aber 59 Prozent würden eine zusätzliche gesundheitliche Absicherung bevorzugen. Dies ist das Ergebnis einer von der Axa Krankenversicherung in Auftrag gegebenen Umfrage.
Krankenzusatzversicherungen für Firmen auf dem Vormarsch
Die betriebliche Altersvorsorge gilt mittlerweile als nahezu etabliert. Dem gegenüber ist die betriebliche Krankenzusatzversorgung im Sinne einer betrieblichen Krankenversicherung noch weitgehend unbekannt. Lediglich eine kleine Anzahl von Betrieben und Unternehmen bietet demnach derzeit seinen Mitarbeitern eine zusätzliche Aufstockung ihrer Krankenversicherung auf das Niveau einer privaten Krankenversicherung (PKV) an. Matthias Becker, Krankenversicherungsexperte bei der Boston Consulting Group (BCG) unterstreicht die grundsätzliche Aufgeschlossenheit der Firmen dem Thema gegenüber. Die Umsetzung wird jedoch derzeit nur marginal vorgenommen, so Becker.
Wenige Anbieter für betriebliche Zusatzversicherung
Viele im Dax notierte Unternehmen bieten eine derartige betriebliche Krankenversicherung für ihre Mitarbeiter an. Bei vielen mittelständischen Unternehmen hingegen wird die zusätzliche betriebliche Krankenversicherung erst in 15 bis 20 Prozent der Fälle praktiziert. Dies ist umso bemerkenswerter, als dass über 50 Prozent der Personalverantwortlichen das Thema für wichtig erachten. Bislang bieten jedoch erst einige wenige private Krankenversicherer diese Art der Zusatzversicherung an. Hierzu gehören die ARAG, die Axa, die KKV, die Hallesche Versicherung, die R+V, die Gothaer, ferner die Allianz und die Süddeutsche Krankenversicherung.
Gothaer spezialisiert sich auf Krankenzusatzversicherungen für Firmen
Michael Kurtenbach, der Vorstandsvorsitzende der Gothaer Krankenversicherung, sieht bei den Personalverantwortlichen ein wachsendes Bewusstsein für die sich bietenden Chancen einer betrieblichen Krankenversicherung, im Hinblick auf die Rekrutierung von hochqualifiziertem Personal. Insbesondere die Gothaer Krankenversicherung hat für die betriebliche Krankenzusatzversicherung spezielle Produktvarianten entwickelt. So fallen bei diesen Spezialtarifen die Wartezeiten weg, die Gesundheitsprüfungen sind erleichtert und die Beiträge sind niedriger. Aufgrund der Diversität, die ein derartiges Belegschaftsgeschäftsmodell bietet, stellt sich aus Sicht der Gothaer Krankenversicherung auch das Risiko als niedrig dar, so Kurtenbach. Da zudem die Altersrückstellungen entfallen, kann der Krankenzusatz-Tarif auch zu einem günstigeren Preis als eine konventionelle PKV angeboten werden, so Kurtenbach weiter.
Private Krankenzusatzversicherung Beitrag: Zuschuss vom Arbeitgeber
Die Beiträge für die Zusatzversicherung werden entweder allein durch den Arbeitgeber getragen oder aber von Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammen. Zudem gibt es den Ansatz, ein Jahr eine Police vom Arbeitgeber bezahlen zu lassen und danach den Arbeitnehmer über eine Fortführung entscheiden zu lassen. In einem Pilotprojekt, dass die Gothaer Krankenversicherung bei einer Belegschaft durchführte, habe kaum jemand nach dem ersten Versicherungsjahr die Versicherung gekündigt, so der Vorstandsvorsitzende der Gothaer weiter. Bei den rein arbeitgeberfinanzierten Policen verzichten die Versicherer auf die sonst üblichen Gesundheitsprüfungen, da durch die große Anzahl an Verträgen ein einzelnes Gesundheitsrisiko minimiert werden kann, so Uwe Jüttner, Krankenversicherungsexperte beim Makler Aon. Auch die Axa setzt ihren Vertriebsschwerpunkt auf die arbeitgeberfinanzierte Variante. Die Wachstumsmargen sind jedenfalls als positiv zu bewerten,
so Michael Haas, Leiter der betrieblichen Krankenversorgung bei der Axa.