Diabetes Typ-2: Behandlung durch Radikaldiät statt Medikamente
Jeder zehnte Deutsche leidet an Diabetes, davon sind über 90 Prozent vom Typ II betroffen. Bisher war die Fachwelt eher der Meinung, erfolgversprechende Therapieansätze lassen sich nur auf medikamentöser Basis erreichen. Britische Forscher der Newcastle University – unter der Leitung von Roy Taylor – haben jetzt eine Studie veröffentlicht, in der sie eine Behandlung ohne Medikamente beschreiben.
Radikaldiät als Mittel gegen Diabetes
Für die Teilnehmer der Studie, an welcher lediglich 14 Patienten teilnahmen, die alle an Übergewicht litten (im Durchschnitt 103 Kilogramm und ein überdurchschnittlicher BMI von 33), wurde eine Radikaldiät mit 600 Kalorien pro Tag angeordnet. 510 Kalorien wurden über eine orale Nährstofflösung aufgenommen, die restlichen 90 Kalorien über frisches Gemüse. Roy Taylor erklärte gegenüber der Fachzeitschrift „Diabetologia“, dass die hohe Zufuhr von Nahrungsmitteln gestoppt werden müsse, um eine Heilung zu ermöglichen.
Bereits wenige Tage nach Beginn der Studie konnten drei Teilnehmer mit den strengen Vorgaben nicht mehr mithalten und stiegen aus der Versuchsgruppe aus. Bei den verbliebenen 11 Patienten wurde nach Beendigung der Therapie eine deutliche Verbesserung diagnostiziert, bei sieben Patienten waren alle Diabetes-Symptome verschwunden. Jetzt liegt es an den Patienten, nicht wieder in die alten Gewohnheiten zurückzufallen und die Erfolge fortzusetzen.
Bequemlichkeit behindert Heilung von Diabetes Typ-2
Bei Diabetes Typ II wird die Aufnahme des Blutzuckers durch die Körperzellen nachhaltig gestört. Dieser Effekt ist allerdings nicht – wie beim Diabetes Typ I – angeboren, sondern entwickelt sich im Laufe des Lebens. Als Risikofaktoren gilt Übergewicht, dem Betroffene eigentlich von Haus aus vorbeugen könnten. Leider behindert der „innere Schweinehund“ oft die Konsequenz vieler Patienten.