Gebührenordnung für Zahnärzte GOZ: Reform verlangt

Erst vor einigen Wochen kritisierten die deutschen Zahnärzte die in ihren Augen zu geringe Anhebung der Honorare in der neuen GOZ. Jetzt hat der PKV-Verband eigene Zahlen präsentiert, die von einem wesentlich höheren Anstieg ausgehen. Wird die neue GOZ durchgesetzt, drohen den Privatversicherten erhebliche Mehrkosten. Die Zahnärzte können sich dagegen auf ein Plus von rund 14 Prozent freuen.

Falsche Annahmen im Ministerium

Laut Gesundheitsministerium ist die Novelle der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) auf einen Anstieg der Honorare von bis zu sechs Prozent ausgelegt. Damit soll eine technisch notwendige Anpassung vorgenommen werden. Allerdings beruhen die Berechnungen des Ministeriums nach Ansicht des Verbandes der privaten Krankenversicherung auf falschen Zahlen.

Das BMG geht insbesondere bei den erhöhten Gebührensätzen von falschen Voraussetzungen aus, so die Meinung des Verbandes. Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die Ärzte eher häufiger zum 2,3-fachen Gebührensatz usw. greifen. Aufgrund dieser Entwicklung geht der PKV-Verband davon aus, dass die Honorare der Zahnärzte im Fall der neuen GOZ nicht nur um sechs Prozent, sondern um rund 14 Prozent steigen werden.

Patienten werden zur Kasse gebeten

Ein solches Plus bei den Zahnarzthonoraren hätte erhebliche Auswirkungen – auf alle Patienten. Denn die GOZ gilt nicht ausschließlich für den Bereich der Privatpatienten. Alle privaten Leistungen – auch im Rahmen der Behandlung von gesetzlich Versicherten – werden auf Basis der GOZ abgerechnet. Daher würde die Novellierung der Gebührenordnung für alle Patienten eine Mehrbelastung bedeuten.

Ärzte fordern Reformen bei Gebührenordnung ein

Die Debatte um Reformen im Bereich der Gebührenordnung betrifft aber nicht nur die Zahnärzte. Auch bei der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) stehen Reformen an. Die Gebührenordnung besteht seit 1983 und muss dringend überarbeitet werden. Anlässlich des Deutschen Ärztetages fordern die Mediziner daher endlich Taten. Und werden der PKV noch so manche Auseinandersetzung liefern.

 

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