GFK ermittelt wachsenden Bedarf an Krankenzusatzversicherungen
Der Gesetzgeber schränkt seine Versicherten teilweise stark ein, wenn es um die Krankenversicherung auf gesetzlicher Ebene geht. Es werden Leistungen gekürzt, Beitragssätze angehoben und Zuzahlungen verlangt. Eine Umfrage der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) vom Juli 2011 stellte jetzt fest, dass bereits 40 Prozent der gesetzlich Versicherten die Lücken mit Zusatzversicherungen schließen.
Zahnzusatzversicherung am beliebtesten
Die Umfrage wurde unter 1.000 ausgewählten Patienten im Auftrag der Gothaer Krankenversicherung durchgeführt. Das Ergebnis zeigt deutlich, wohin der Trend geht: Viele Patienten wollen sich für den Fall der Fälle vorher absichern und nicht warten, bis es zu spät ist. Die Zahnergänzungsversicherung stellt mit 24 Prozent den größten Anteil, gefolgt von der Krankentagegeldversicherung und Tarifen für stationäre Leistungen. Mit etwas Abstand folgen Pflegezusatzversicherung (11 Prozent) und ambulante Zusatzversicherungen mit 8 Prozent.
Private Ergänzungsversicherungen dienen dazu, die Kosten für gesetzlich Versicherte zu senken. Da z. B. bei zahnärztlichen Behandlungen die gesetzlichen Versicherungen nur einen bestimmten Festbetrag zuschießen, kann dieser mit einer Zusatzversicherung aufgestockt werden. Besonders bei häufigen Behandlungen und schwerwiegenden Eingriffen – wie Inlays oder Implantaten – sind bei gesetzlich Versicherten schnell die finanziellen Möglichkeiten ausgeschöpft.
Zusatzversicherungen individuell abwägen
Aber nicht nur die Zähne sind für gesetzlich Versicherte ein Grund für eine private Zusatzversicherung, auch können die Zahlungen beim Krankengeld deutlich ausgebaut werden, was besonders wichtig bei eventueller Arbeitsunfähigkeit wird. Allerdings sind nach Meinung vieler Experten nicht alle Zusatzversicherungen uneingeschränkt zu empfehlen, es muss nach Einzelfall entschieden werden. Dies gilt zum Beispiel für die Brillenversicherung oder Tarife für eine Behandlung beim Heilpraktiker.