GKV-Verband moniert falsche Krankenhausabrechnungen
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen beruft sich auf eine groß angelegte Untersuchung des MDK, welcher herausgefunden hat, dass 45,6 Prozent aller Krankenhausrechnungen fehlerhaft sind. Zulange Behandlungen und falsche Codierungen sind die Hauptgründe für einen Schaden in Höhe von 1,5 Milliarden Euro.
Unterschiede von Krankenhaus zu Krankenhaus
Ob die genaue Ursache nun an mangelnden Kenntnissen im Rechnungswesen der Krankenhausmitarbeiter liegt oder ob die Qualität der Prüfungen zugenommen hat, ist allerdings noch unklar. Eindeutig ist aber, dass nicht alle Krankenhäuser eine hohe Fehlerquote im Bereich des Rechnungsstellens haben. Die Untersuchung richtet sich daher besonders gegen Krankenhäuser, die in diesem Bereich bekannt sind. In einigen Kliniken haben sich so Werte von bis zu 57 Prozent falsch gestellter Rechnungen ergeben.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) sieht die Situation anders, hier wird von „unseriösen“ Zusammenhängen gesprochen. Der Hauptgeschäftsführer Georg Baum erklärte dazu, „Bei den beanstandeten Rechnungen handelt es sich in der überwiegenden Zahl um medizinische Streitfälle. Das effektive Rückzahlungsvolumen liegt unter einem Prozent.“ Des Weiteren werden laut Baum 96 Prozent aller Fälle auch nach intensiver Kontrolle nicht beanstandet. Im Jahr 2009 lag die Quote der fehlerhaften Rechnungen noch bei 43 Prozent. Bisher wurden 11,6 Prozent der Rechnungen gesichtet, weshalb sich der Wert ändern könnte.
Fehler im System
Den schwarzen Peter nur einer Seite zuzuschieben, ist allerdings wenig sinnvoll. Vielmehr ist der Missstand bereits seit einiger Zeit bekannt, weshalb auch durch die Politik eine Lösung geschaffen werden muss, um dem Problem Herr zu werden. Denn die Krankenkassen müssen den Krankenhäusern pro geprüfter, aber korrekt abgerechneter Rechnung eine Aufwandsentschädigung von 300 Euro zahlen. Im Gegenzug sind die Krankenhäuser nur dazu verpflichtet, den zu viel gezahlten Betrag zu erstatten.