Öko-Test zeigt Einsparmöglichkeiten bei PKV auf
Durch steigende Beiträge werden Versicherte in der PKV zusätzlich belastet.Um dieser Problematik zu entgehen, haben Versicherte die Möglichkeit eines Tarifwechsels in der privaten Krankenversicherung. Die Verbraucherzeitschrift Öko-Test hat sich in ihrer aktuellen Ausgabe diesem Thema gewidmet und erklärt, worauf Versicherte bei einem Wechsel zu achten haben.
Öko-Test: Tarifwechsel in der PKV vielfach sinnvoll
In der neuesten Ausgabe der Zeitschrift Öko-Test (Ausgabe Oktober 2011) zeigt das Verbrauchermagazin Möglichkeiten auf, wie privat Versicherte durch einen Tarifwechsel Geld sparen können. Insbesondere Versicherte mit bereits langjähriger Versicherungsdauer können demnach durch einen Tarifwechsel von den Vorteilen profitieren. Da die Versicherer sich immer höheren Kosten ausgesetzt sehen, der demografische Wandel die Einnahmesituation der privaten Krankenversicherer ebenfalls beeinflusst, sind viele Versicherer gezwungen den Einnahmeverlust durch eine Beitragserhöhung zu kompensieren. Selbst relativ beitragsstabile Tarifvarianten weisen jährliche Erhöhungen von etwa vier bis fünf Prozent auf. Bei ungünstigen Tarifvarianten kann die Beitragssteigerung sogar bis zu zehn Prozent und mehr betragen. Öko-Test ging in seiner neuesten Ausgabe nun der Frage nach, wie die privat versicherten Kunden Beiträge einsparen können, ohne die Altersrückstellungen aufgeben zu müssen. Insbesondere für ältere Versicherte ist ein Wechsel des Versicherers innerhalb der privaten Krankenversicherung oftmals mit erheblichen Verlusten der Altersrückstellungen verbunden.
Gesetzgeber: Altersrückstellungen für Neuverträge gesichert
Der Gesetzgeber hat dem Verlust der Altersrückstellungen in jüngster Zeit jedoch bereits Auflagen erteilt, sodass ein Wechsel des Versicherers sich nunmehr auch für privat Versicherte lohnen kann. Betroffen von der Änderung durch den Gesetzgeber sind jedoch lediglich Neuverträge ab dem Jahr 2009. Öko-Test zeigte nun auf, dass auch ein Wechsel des Tarifs bei demselben Versicherer eine gute Option sein kann. Hierbei bleiben die Altersrückstellungen auch bei Altverträgen, die vor 2009 abgeschlossen wurden, erhalten. Viele PKV-Versicherer geben allerdings keine Hinweise auf mögliche Tarifwechsel, obwohl jeder privat Versicherte hierauf einen gesetzlichen Anspruch hat. Die PKV-Versicherer wollen durch die restriktive Tarifpolitik verhindern, dass ältere und damit kostenintensive Versicherte durch einen Tarifwechsel die Einnahmesituation der PKV-Unternehmen weiter belasten.
Versicherte: Rechtsanspruch auf Tarifwechsel
Dennoch haben auch ältere Versicherte einen Rechtsanspruch auf einen Tarifwechsel. Die Kunden können sich auf § 204 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) berufen. Dieses garantiert jedem PKV-Versicherten einen Tarifwechsel ohne Verlust der Altersrückstellungen. Vielfach zeichnen sich die neuen Tarife jedoch durch eine Leistungsminderung aus. Auch dies hat die Zeitschrift Öko-Test offenbart. Zusatzleistungen sind unter Umständen mit einer neuerlichen Gesundheitsprüfung verbunden, dessen Ergebnis sich gerade bei älteren Versicherten oftmals negativ auf den Abschluss des Wunschtarifs auswirken kann. Vielfach weigern sich die Versicherer den neuen Tarif zu genehmigen, mit Hinweis auf das Ergebnis der Gesundheitsprüfung. Versicherer können die Mehrleistung eines bestimmten Tarifs jedoch ausklammern und somit in den Genuss der gesundheitsprüfungsbefreiten Aspekte des neuen Tarifs kommen. Darauf sollten Versicherer den PKV-Versicherer notfalls hinweisen. Öko-Test konnte anhand eines 55-jährigen Musterkunden eine Beitragsersparnis von bis zu 300 Euro monatlich ermitteln. Das Verbrauchermagazin ermittelte insbesondere, dass ein Wechsel aus geschlossenen Tarifen besonders vorteilhaft sei. Das Fazit von Öko Test befindet einen Tarifwechsel innerhalb desselben PKV-Versicherungsunternehmens vielfach als sinnvoller als einen Anbieterwechsel.