PKV: Auch Studenten können sich privat versichern
Nicht nur Selbstständige und Angestellte mit einem Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze können sich privat versichern, sondern auch Studenten. Allerdings gilt es hier, einige wichtige Punkte zu beachten. Um in eine PKV zu wechseln, müssen sich Studenten zunächst von der gesetzlichen Versicherungspflicht befreien lassen.
Befreiungsbescheinigung notwendig
Ein Student, der zu Beginn seines Studiums in die private Krankenversicherung wechseln möchte, der muss sich zunächst einmal von der gesetzlichen Krankenversicherungspflicht befreien lassen. Jeder Student muss zum Beginn des ersten Semesters einen Nachweis über seine Krankenversicherung erbringen. Bei privat versicherten Studenten reicht hingegen eine Befreiungsbescheinigung von der Versicherungspflicht. Für die Beantragung der Befreiung haben Studenten etwa drei Monate vor Aufnahme des Studiums Zeit. Auch während des Studiums ist ein Wechsel in die PKV grundsätzlich möglich. Die Hamburger Verbraucherzentrale bemängelt indes die Preissteigerungen in der privaten Krankenversicherung. Studienanfänger, welche sich für die PKV interessieren, sollten sowohl den jeweiligen Tarif, als auch die Preise miteinander in Relation setzen und somit mit mehreren Anbietern vergleichen. Viele Krankenversicherer bieten sogar eigene Studententarife an. Diese gelten jedoch oft als Lockmittel seitens der PKV-Versicherer, um die Studenten zukünftig an die PKV zu binden.
Bei beabsichtigten Wechsel in die PKV zukünftige Beitragssteigerungen beachten
Insbesondere Tarifsteigerungen nach dem Studium sollten bei der Auswahl des Versicherers im Auge behalten werden. Hier sollten daher bisher erfolgte Preissteigerungen der jeweiligen Tarife im langen Mittel betrachtet werden. Studenten, deren Eltern Beamte sind und somit Beihilfe-berechtigt sind, können sogar von der Beihilfe-Berechtigung der Eltern profitieren. In der gesetzlichen Krankenversicherung müssen Studenten unter 25 Jahren im Rahmen der automatischen Familienversicherung oftmals sogar überhaupt keine Beiträge entrichten. Die private Krankenversicherung indes verschlingt auch im Studentenstatus durchaus einen großen Teil des vorhandenen monatlichen Budgets. Daher sollten Studenten genau abwägen, welche Vor- und Nachteile eine PKV für sie hat. Wer BAföG erhält, kann zusätzlich einen Zuschuss zur privaten Krankenversicherung erhalten. Im Jahre 2011 lag der Zuschuss bei 62 Euro zur Krankenversicherung und 11 Euro für die Pflegeversicherung. Allerdings ist dies auch die Zuschusssumme für eine eigenständige gesetzliche Krankenversicherung (GKV).
PKV: Mehr Leistung für oftmals das gleiche Geld
Die private Krankenversicherung bietet für Studenten jedoch oftmals Einstiegstarife an, die höhere Leistungen als die gesetzliche Krankenversicherung bietet und vielfach sogar genauso günstig ist wie die gesetzliche Krankenversicherung. Insofern kann ein Wechsel in die PKV für junge Studenten durchaus attraktiv sein. Ob sich dies in der Zukunft jedoch auch als positiv erweist oder ob die PKV dann zur Kostenfalle wird, hängt nicht zuletzt auch von den eigenen Lebensweisen ab. Wer also gesunde Ernährung ebenso häufig nutzt, wie Sport, der wird mit der PKV durchaus eine günstige Variante der Krankenversicherung vorfinden. Diese bietet dann auch die Annehmlichkeit eines Privatpatienten. Insofern kann die PKV durchaus als gute Alternative für Studenten betrachtet werden.