PKV Beitragserhöhung 2012: Preissteigerung privater Krankenversicherung

Jedes Jahr zum Ende des Jahres, so auch zum Anfang 2012, werden die PKV-Versicherten über eine mögliche Beitragsanpassung zum nächsten Jahr informiert. Mit Beginn des 01. Januar 2012 erhöhen viele PKV-Versicherer ihre Beiträge. Insbesondere Versicherungsgesellschaften wie die Central Krankenversicherung, DKV, Mannheimer KV, Gothaer, ARAG und AXA Krankenversicherung erhöhen zum neuen Jahr die Preise für ihre Tarife zum Teil deutlich. In vielen Fällen liegen die Preiserhöhungen im zweistelligen Bereich. Aus welchen Gründen wird eine Beitragserhöhung aber unumgänglich?

Private Krankenversicherungen: Beitragserhöhungen kein Selbstzweck

Die privaten Krankenversicherungen müssen angesichts verschiedener Parameter vielfach Beitragserhöhungen vornehmen. Bei Neu-und Bestandskunden steigen die PKV Tarife zum 01. Januar teilweise sogar zwischen 20- und 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Wichtig ist es, zu wissen, dass keine Versicherungsgesellschaft die Beiträge zum Selbstzweck anheben darf. Die PKV-Versicherer dürfen die Krankenversicherungsbeiträge ausschließlich dazu nutzen, um die Kosten im PKV-Versicherungswesen in geregelten Bahnen zu halten. Als Berechnungsgrundlage für die Beiträge und deren Erhöhung gelten die notwendigen Versicherungsleistungen unter Berücksichtigung der Kosten und der demografisch bedingten Sterbefälle. Insofern zählen also die jeweilige Sterbetafel und die Summe der Kosten als Beitragsmaßstab. Durch neue medizinische Methoden und die jeweils angepasste Sterbetafel gibt es jeweils neue Berechnungsgrundlagen für die Beiträge. Bei Abweichungen von mehr als 5 Prozent bei der Sterbetafel und bei Abweichungen von mehr als 10 Prozent im Segment der Leistungen wird eine Beitragsanpassung der PKV unumgänglich. Insofern erhöht die PKV die Beiträge nach gesetzlichen Vorgaben.

Treuhänder überwacht Notwendigkeit zur Beitragserhöhung der PKV

Zwischengeschaltet ist in diesem Fall noch ein unabhängiger Treuhänder, der der Erhöhung erst zustimmen muss. Durch den Treuhänder wird eine gewisse Unabhängigkeit gewährleistet, die dann die Beitragsanpassung auf das nur notwendige Maß reduziert. Die Ursachen für eine Beitragserhöhung der PKV sind vielseitig. Je nach Versicherungsgesellschaft und Tarif unterscheiden diese sich teilweise grundlegend. Im Grundsatz sind alle Versicherten der PKV von der sogenannten medizinischen Inflation betroffen. Als medizinische Inflation wird die Preissteigerung im Gesundheitsbereich bezeichnet, die im Durchschnitt oberhalb von 4 Prozent gegenüber der normalen Wirtschaftsinflation liegt. Der medizinische Fortschritt und die Fortentwicklung medizinischer Verfahren, die Entwicklung besserer Methoden und besserer Medikamente steigert die Rate der medizinischen Inflation. Auch aus diesem Grund steigen die Beiträge in der PKV.

Tariferhöhungen als Gradmesser des Fortschritts

Die Tariferhöhungen sind somit Gradmesser für den medizinischen Fortschritt, der seine Kosten aufweist. Da die besseren medizinischen Verfahren teilweise auch kostenintensiv sind, muss dieser Fortschritt über die PKV-Beiträge wieder refinanziert werden. Die PKV-Anbieter können der medizinischen Inflation jedoch durch Tarifanpassungen und Tarifgestaltungen entgegenwirken. Bestimmte Verfahren können dabei beispielsweise aus dem Leistungskatalog herausgenommen werden. Eine Beitragserhöhung ist deshalb auch bei nicht jedem PKV-Unternehmen vorgesehen. Die Berechnung der persönlichen Beiträge mit dem Private Krankenversicherung Rechner ermöglicht einen Preisvergleich zu bisherigen Beitragssätzen. Auch nach der Preiserhöhung für die private Krankenversicherung in 2012 ergibt sich für Versicherte die Möglichkeit, einen Wechsel innerhalb der PKV binnen vier Wochen vorzunehmen.

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