PKV gerät durch säumige Beitragszahler unter Druck
Der PKV-Verband schießt in seinem Rechenschaftsbericht für das Jahr 2010 scharf gegen das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG). Hauptkritikpunkte sind dabei neben der Hilfebedürftigkeit einiger Privatpatienten auch die Nichtzahler in der PKV. Die aufgetürmten und stetig wachsenden Beitragsrückstände bringen die Private Krankenversicherung in finanzielle Nöte.
Subventionierung der Nichtzahler der PKV ist ein Problem
Die Zahl der säumigen Beitragszahler in der PKV stieg in jüngster Vergangenheit auf rund 88.500 Versicherte und überschreitet damit sogar die Zahl derer, die im Basistarif versichert sind, um ein Vielfaches. Als Nichtzahler stuft der PKV-Verband all diejenigen ein, die ihren Beitrag 6 Monate oder länger nicht gezahlt haben. Man kann also erkennen, das Nichtzahler nicht nur ein Problem im Basistarif sind. Auch in regulären PKV Tarifen nimmt deren Zahl scheinbar stetig zu, was die Probleme in der PKV verschärft.
Medizinische Versorgung auch bei Beitragsrückstand gesetzlich vorgeschrieben
Denn vom Gesetzgeber ist vorgeschrieben, jedem Versicherten eine Notversorgung zu gewährleisten. Da diese Notversorgung aber von der Gesamtheit der Versicherten gestemmt werden muss, steigt mit der Zunahme der Nichtzahler auch die Belastung derer, die regelmäßig zahlen können und ihren Pflichten in der PKV nachkommen. Wie groß das Problem für die Versicherer ist, wird offensichtlich, wenn man die Zahlen genauer betrachtet. Bei einem Neugeschäft von durchschnittlich 90.000 Neukunden pro Jahr – bis Ende 2010 – werden mit über 88.000 Nichtzahlern die Neukunden nahezu komplett aufgehoben.
Lösung des Problems nicht in Sicht
Ob und vor allem wie die PKV dieses Problem angehen will, ist noch unklar. Ersten Ideen zufolge sollen spezielle PKV Tarife geschaffen oder die Überprüfung der Neukunden-Bonität verstärkt werden, um das Risiko zu minimieren. Für das Jahr 2011 rechnet die Branche allerdings mit einem deutlichen Plus im Bereich der Neukunden – durch gelockerte Zugangsbedingungen, wie eine verkürzte Wartefrist und eine niedrigere JAEG.
PKV gerät durch säumige Beitragszahler unter Druck,