PKV: Hohe Geburtenrate bei privat Versicherten
Die demografische Entwicklung führt immer mehr dazu, dass sich die Alterspyramide verschiebt. Gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch einen großen tragenden Sockel von jungen Menschen und eine relativ geringe Anzahl an älteren Menschen in Deutschland, so gibt es jetzt zunehmend eine Verschiebung der Alterspyramide. Die jüngeren Menschen werden weniger, die Personen mittleren und hohen Alters nehmen zu.
Laut Prognose wird sich die Alterspyramide langfristig umkehren, dass bedeutet einer relativ geringen Anzahl an jungen Menschen wird eine übermäßig hohe Anzahl an älteren Menschen gegenüberstehen. Interessanterweise scheint jedoch die Zahl der Geburten in Bezug auf das duale Krankenversicherungssystem unterschiedlich auszufallen.
WIP: Hohe Geburtenrate in der PKV
Wie eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der Privaten Krankenversicherung (WIP) herausfand, stieg die Zahl der Geburten bei den privat Krankenversicherten (PKV) Müttern im Zeitraum von 2000 bis 2010 auf insgesamt 74822. das entspricht einer prozentualen Steigerung von 38 Prozent. Im selben Betrachtungszeitraum sank die Anzahl der Geburten bei den gesetzlich krankenversicherten Müttern (GKV) um 14 Prozent auf 595072.
Im zuvor ermittelten Betrachtungszeitraum lag die Geburtenquote in der GKV noch bei 686530. Die WIP-Studie fand zudem heraus, dass PKV-Versicherte häufiger Eltern werden, also genaugenommen mehrere Kinder bekommen. Der Anteil der Neugeborenen eines Jahres in der PKV stieg in Bezug zur Anzahl der Gesamtversicherten in der PKV besonders stark.
Seit 2007 steigt Anteil der minderjährigen PKV-Mitglieder
Wie die Studie weiter feststellt, ist diese Anzahl zwischenzeitlich deutlich höher als der vergleichbare Geburtenwert in der GKV. Die Studie fand zudem heraus, dass besonders viele Personen, welche von der GKV in die PKV wechseln, im Verhältnis überdurchschnittlich viele Kinder mit in das neue Versicherungsverhältnis bringen. Dadurch nimmt der Anteil der minderjährigen PKV-Versicherten seit dem Jahr 2007 deutlich zu.
Studie widerlegt „Singlethese“
Die Studie widerlegt damit die These, dass der Anteil von Singlehaushalten in der PKV im Gegensatz zur GKV besonders hoch ist. Die Studienergebnisse lassen sich dahingehend interpretieren, als dass die große Anzahl der PKV-Versicherten über ein höheres Einkommen als der große Teil der GKV-Versicherten verfügt. Dadurch besitzen die PKV-Versicherten eine relativ größere finanzielle Sicherheit und können sich somit auch mehrere Kinder leisten.
Im Gegensatz dazu liegt der Anteil der durchschnittlich verdienenden GKV-Mitglieder höher als der in der PKV. Dadurch sinkt die Quote bei den GKV-Versicherten. Die Studie stellt letztlich ein Spiegelbild der Gesellschaft dar. Wer genug Geld besitzt, um Kinder zu finanzieren, der ist auch in der Lage mehrere Kinder zu bekommen. Wem diese finanziellen Mittel fehlen, der bleibt entweder kinderlos oder bekommt nur ein Kind.
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