PKV: Versicherer gewähren Parteimitgliedern Rabatte für PKV

Mehrere Anbieter der privaten Krankenversicherung (PKV) haben offenbar Mitgliedern bestimmter Parteien Rabatte eingeräumt. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ hätten Mitglieder der CDU und FDP rabattierte PKV Verträge angeboten bekommen. In Zeiten, in denen die Beiträge der privaten Krankenversicherung für den Normalbürger steigen, ruft dieses Gebaren natürlich heftigen Protest aus den Reihen der Opposition hervor. Bei näherer Betrachtung des Sachverhaltes jedoch verraucht ein Großteil der oppositionellen Empörung an den Verträgen zwischen Parteien und privaten Krankenversicherern.

Konkret sollen die CDU mit dem PKV Anbieter AXA und die FDP mit dem PKV Anbieter DKV sogenannte Gruppenverträge für ihre Mitglieder abgeschlossen haben. Diese Gruppenverträge sichern dem vertraglich festgelegten Personenkreis Vorteile beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung, unter anderem einen rabattierten PKV Beitrag. Außerdem darf der Anbieter Angehörige des vereinbarten Personenkreises nicht beim Abschluss der privaten Krankenversicherung ablehnen, etwa auf Grund von Vorerkrankungen. Der Gruppenvertrag zwischen der CDU und der AXA soll den Parteimitgliedern beispielsweise neben dem Ablehnungsausschluss einen fünfprozentigen Rabatt auf ihren PKV Beitrag beschert haben.

PKV Gruppenverträge: Die Opposition empört sich

Erwartungsgemäß hat die Opposition mit Empörung auf die Gruppenverträge von CDU und FDP mit privaten Krankenversicherern reagiert. Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD, Karl Lauterbach, warf den betroffenen Parteien vor, bezüglich der privaten Krankenversicherung befangen zu sein und die Grünen möchten die Sponsoring Regeln für Parteien einer genauen Prüfung unterzogen wissen. Sowohl SPD und Grüne als auch die Partei Die Linke haben nach eigenen Angaben keinerlei Verträge mit privaten Krankenversicherungen für ihre Mitglieder abgeschlossen. Das Thema „Zwei Klassen Medizin“ stehe bei den Oppositionsparteien regelmäßig auf der Tagesordnung.

CDU verteidigt PKV Vorteile für ihre Mitglieder

Auch die CDU hat inzwischen auf den Spiegel Bericht und die daraus folgenden Vorwürfe der politischen Opposition reagiert und die PKV Gruppenverträge verteidigt. Die CDU Parteizentrale ließ verlauten, dass von den Gruppenverträgen zwischen der Partei und der privaten Krankenversicherung lediglich die versicherten Parteimitglieder profitierten, die CDU als solche jedoch nicht. Ein Pressesprecher der AXA wies darauf hin, dass Gruppenverträge durchaus sinnvoll seien, auch den Oppositionsparteien stünde dieser Weg zum Wohle ihrer Mitglieder offen. Spekulationen darüber, dass die AXA über den Gruppenvertrag versuchen könne, politischen Druck auszuüben, wies der Konzern strikt zurück.

Nachfrage nach dem PKV Gruppenvertrag der CDU gering

Ein weiterer Punkt, der gegen eine mögliche Einflussnahme der AXA in das politische Tagesgeschehen spricht, ist die Nachfrage innerhalb der CDU bezüglich des PKV Gruppenvertrages. Bis zum Januar 2012 haben nämlich gerade einmal 243 der rund 500.000 Mitglieder der CDU dieses bereits seit 1999 bestehende Angebot wahrgenommen. Denn auch wenn der PKV Gruppenvertrag natürlich gute Konditionen bietet, ein umfassender PKV Vergleich fördert für den einzelnen Interessenten an einer privaten Krankenversicherung oft ein noch günstigeres PKV Angebot zu Tage. Weitere Informationen zum PKV Vergleich finden Sie hier.

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