Private Krankenversicherung: Einsteiger-Tarife genau vergleichen
Billige Einsteigertarife locken Interessenten in die Private Krankenversicherung (PKV), nur um später mit hohen Beitragssteigerungen aufzuwarten. Zu diesem Ergebnis kommt auch das Verbrauchermagazin Finanztest.
Oder aber sind die Leistungsangebote in den billigen Tarifen der PKV so dürftig, dass das Magazin wahrhaftig empfiehlt, bei solchen Tarifen nicht zu erkranken. Wer in die PKV wechseln will, sollte auch langfristig überlegen und umso besser vergleichen.
Billigtarife mit magerem Service
In den Tarifen bis zu 100 Euro pro Versichertem sind vielfach Leistungen, die auch Bestandteil des gesetzlich geregelten Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind, nicht enthalten. So werden in diesen Tarifen Psychotherapien gar nicht erstattet, auch Heilmittel wie Krankengymnastik seien nicht im Leistungsangebot erhalten, warnt Stiftung Warentest in der Aprilausgabe des Finanztest.
Auch ein niedriger Gebührensatz für Ärzte könnte durchaus der Fall sein, berechnet der Arzt einen Mehraufwand, muss der Versicherte für die anfallenden Kosten selber aufkommen. Auch in der Zahntherapie seien die jährlichen Obergrenzen eng gesetzt, so dass der Patient in der Regel die Kosten übernehmen muss.
Ferner rät Finanztest genauestens zu überlegen, ob man auf Serviceleistungen wie Krankentagegeld, verzichten will. Für Selbstständige und Freiberufler, die in der Regel im Falle einer Erkrankung über keinerlei Einnahmen verfügen, ist die Vereinbarung zum Krankentagegeld eigentlich ein Muss.
Private Krankenversicherung meint wirklich privat
Die Private Krankenversicherung ist, im Gegensatz zur GKV, eine profitorientierte Unternehmung. Die Versicherung versucht mittels versicherungsmathematischer Wahrscheinlichkeitsrechnung den eigenen gewinn einzukalkulieren. Im Gegenzug bieten die rund 40 verschiedenen Anbieter der PKV eine Unzahl an Tarifen.
Hier gilt es die richtige Wahl zu treffen, schon möglichst am Anfang. Eine Aufnahme in der PKV bedeutet nämlich auch, dass der Rückweg in die GKV nahezu versperrt wird, nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen kann man zurück.
Dennoch kann man selbstverständlich innerhalb der PKV wechseln, entweder einen Tarif in derselben Versicherung, oder gleich bei einem neuen Anbieter der PKV. Aber auch hier gilt es die Wechselkonditionen genauestens zu beachten.
In der Regel sollten Interessenten schon wissen, was Gesundheit in der Tat kosten kann, Lockangebote von 59 Euro im Monat können dauerhaft nicht Ernst gemeint sein. Ein Vergleich der PKV-Tarife, unter Beachtung des Kleingedruckten, ist also empfehlenswert.