Private Krankenversicherung: PKV Notlagentarife in Planung
Die private Krankenversicherung (PKV) wird nun bald konkrete Pläne zu den sogenannten PKV Notlagentarifen vorlegen. Diese, auch PKV „Nichtzahlertarife“ genannten Sondertarife sind für jene privat Krankenversicherte gedacht, welche die Beiträge für ihren ursprünglichen Tarif nicht mehr aufbringen können. Die private Krankenversicherung tut gut daran, diesen Versicherten einen Sondertarif anzubieten, denn die Zahl der Betroffenen steigt stetig an. Ein Notlagentarif soll im Vergleich zur privaten Krankenvollversicherung nur die nötigsten Leistungen enthalten, dafür jedoch nur sehr niedrige Beiträge kosten.
Die Einführung der Notlagentarife in die private Krankenversicherung ist dringend geboten. Nicht nur aus Sicht der Versicherten, die ja bei ihren Versicherern immer höhere Beitragsschulden anhäufen, sondern auch aus Sicht der PKV Versicherer selbst. Denn in Deutschland verpflichtet die Krankenversicherungspflicht Versicherte und Versicherer gleichermaßen, das heisst, dass eine private Krankenversicherung einem säumigen Beitragszahler seinen ursprünglichen Tarif nicht kündigen darf. Mit den PKV Notlagentarifen wird nun also eine Alternative geschaffen, mit welcher die Versicherer ihre Pflichten weiter erfüllen, die Versicherten jedoch auch weiterhin abgesichert bleiben.
Eckdaten der PKV Notlagentarife
Nach der augenblicklichen Planung werden die PKV Notlagentarife für den Versicherten nur die nötigsten Behandlungs- und Medikamentenkosten abdecken. Hierzu gehört die Behandlung und Medikation bei schweren Krankheiten, akuten Schmerzen sowie Behandlung und Nachsorge bei einem Unfall. Im Gegenzug sich die Kosten für einen solchen Tarif der privaten Krankenversicherung nach derzeitigem Sachstand auf lediglich rund 100 Euro pro Monat festgelegt. So bleibt ein Grundschutz für Beitragsschuldner erhalten und die Versicherer sehen sich niedrigeren Außenständen der betroffenen Versicherten gegenüber.
Schulden säumiger Beitragszahler der PKV steigen
Auch angesichts der steigenden Höhe der Außenstände, die der privaten Krankenversicherung durch säumige Beitragszahler entstehen, ist der PKV Notlagentarif ein wichtiger und richtiger Schritt. Die aktuellen Zahlen der PKV sprechen von rund 140.000 Beitragsschuldnern, deren Außenstände sich auf insgesamt 550 Millionen Euro beziffern. Dass diese Zahlen ohne das Einschreiten durch PKV Notlagentarife weiter steigen werden, liegt auf der Hand.
Gründe für Beitragsschulden unterschiedlich
Die Gründe für die Beitragsschulden sind durchaus unterschiedlich, doch seien wir ehrlich: Die meisten säumigen Beitragszahler der privaten Krankenversicherung sind unverschuldet in ihre jetzige Lage geraten. So ist beispielsweise der Verlust des Arbeitsplatzes und somit der Einkommensgrundlage in vielen Fällen die Ursache dafür, dass die Beiträge für den bisherigen PKV Tarif nicht mehr aufgebracht werden können. In einigen Fällen handelt es sich jedoch ganz klar um Betroffene, welche zu Beginn ihrer Versicherung bei der PKV den falschen Tarif abgeschlossen haben oder im Laufe der Jahre in einen PKV Tarif gewechselt sind, den sie sich auf lange Sicht nicht leisten konnten.
PKV Beiträge richtig kalkulieren
Dieses sprichwörtlich „böse Erwachen“ kann man sich selbst ersparen, wenn man von Anfang an die zur Auswahl stehenden PKV Tarife vergleicht und die für diese zu zahlenden Beiträge richtig kalkuliert. Hierzu bietet sich ein Online PKV Rechner an. Wichtig ist bei der Nutzung des PKV Rechners vor allem, sich die eigenen PKV Voraussetzungen nicht „schön rechnen“ zu wollen, sondern die Eingaben mit klarem Blick auf die Realitäten vorzunehmen. So kann in vielen Fällen einem Beitragsschock nach dem Wechsel in die private Krankenversicherung wirksam vorgebeugt werden. Zum PKV Rechner geht es hier