Spahn (CDU) für Private Krankenversicherung auch in Zukunft

Auf dem 115. Ärztetag, welcher heute in Nürnberg seinen Anfang nahm, sprach sich der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion Jens Spahn (CDU) eindeutig für den Erhalt der Privaten Krankenversicherung (PKV) aus, wiewohl er Reformen anmahnt. Dabei hatte Spahn in den vergangenen Wochen sehr wohl kritische Töne zu den Zuständen in der PKV gefunden.

Doch in der Diskussion mit Professor Karl Lauterbach (SPD), seines Zeichens der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, spricht sich Spahn für den Erhalt des Dualen Systems im deutschen Gesundheitswesen aus, zudem bekräftigte er die Freiberuflichkeit der Ärzte. Lauterbach hingegen gilt als ein Befürworter der so genannten Bürgerversicherung, die von der Opposition bevorzugt wird und auf eine Vereinheitlichung der Krankenkassen in Deutschland hinausläuft.

Spahn: Ärzte nicht zum Amtsträger

Im Zuge der zunehmenden Aufgabenzuteilung für Ärzte warnte Spahn davor, Ärzte zu reinen Amtsträgern verkommen zu lassen. In der Tat scheinen sämtliche Reformvorschläge den Hausarzt in den Mittelpunkt rücken zu wollen, dieser muss im Grunde schon administrative Aufgaben übernehmen.

Unabhängig von der künftigen Finanzierung des Gesundheitswesen in Deutschland müssten Ärzte selbstständig und möglichst ohne Einmischung von Staat und Krankenkassen arbeiten können, fordert Spahn.

Zukunft der PKV

Die Diskussion um die Private Krankenversicherung nannte Spahn eine Neiddebatte, vielfach sei es nicht stimmig, wenn über eine Bevorzugung von Privatversicherten bei Ärzten berichtet wird. Man müsse die PKV nicht in Bezug auf die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) sehen, sondern diese müsste „Verfassung und Verfasstheit der PKV selbst …„ ins Visier nehmen. Und genau hier gäbe es sehr wohl Probleme, die man anpacken könne.

Billige Einsteigertarife in der PKV als Übeltäter

Als wichtigste Forderung kann die nach dem Ende der günstigen Einsteigertarife in der PKV angesehen werden. Demnach locken genau diese Tarife viele Versicherte, nur damit die Beiträge später stärker ansteigen als in anderen Tarifen der PKV. Zudem sei mehr Wettbewerb, auch unter den Anbietern der PKV, notwendig.

Deswegen fordert Spahn eine reformierte Dualität im deutschen Gesundheitswesen, die PKV müsse in bestimmten Punkten reformiert werden, um die Beitragssteigerungen in den Griff zu bekommen. Genannt werden die exzessiven Provisionen in der PKV, die Versorgungsstruktur für Privatversicherte etc. Spahn gibt sich auf dem Ärztetag als Befürworter der PKV, ob diese Haltung wird Bestand halten können, zeigt sich spätestens zur nächsten Bundestagswahl.

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